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Aktuelles

Workshop Hecken

By 19. November 2021Juni 17th, 2022No Comments

Hecken und Gehölzgruppen gehören in der Kulturlandschaft zu den wichtigsten Biotopen. Sie bieten Vögeln, Säugetieren und Insekten einen Lebensraum und schützen angrenzende Flächen vor Bodenerosion und Austrocknung. Nebenbei bereichern sie das Landschaftsbild und geben unserer Heimat ihr charakteristisches Gesicht.

In früheren Zeiten wurden Hecken regelmäßig genutzt, um zum Beispiel Brennholz oder Material für Werkzeuge zu gewinnen. Hierbei wurden einzelne Gehölze oder ganze Teilstücke bodennah abgeschnitten, man setzte sie also „auf Stock“. Die so behandelten Sträucher und Bäume trieben in den Folgejahren wieder neu aus. So wurde nach und nach im Laufe der Jahre die ganze Hecke verjüngt, und bot einen abwechslungsreichen Lebensraum mit viel Struktur und zahlreichen Nischen für allerlei Arten.

Da aber Hecken heutzutage als Rohstofflieferanten keine Bedeutung mehr haben, wurden sie oft über viele Jahre entweder nicht gepflegt, beseitigt oder nur seitlich zurückgeschnitten. Dadurch wurden die Gehölze strukturarm und überalterten, wodurch die wichtigen Lebensraumfunktionen verloren gingen.

Um hier Abhilfe zu schaffen, richtete der Landschaftspflegeverband Dachau einen Workshop zum Thema Heckenpflege im Arnbacher Moos aus. Die Veranstaltung richtete sich vor allem an die kommunalen Bauhöfe, da diese oftmals die Arbeiten zur Heckenpflege in ihren Gemeinden durchführen. Die Wichtigkeit dieses Themas zeigte sich schon an der Teilnehmerzahl: über 30 Mitarbeiter der verschiedenen Kommunen und Behörden des Landkreises folgten der Einladung. Nach der Begrüßung aller Teilnehmer durch den Ersten Bürgermeister der Gemeinde Schwabhausen, Wolfgang Hörl, übernahmen Esther Veges und Sebastian Böhm vom Landschaftspflegeverband Dachau die Führung der Veranstaltung. Neben anschaulichen Erklärungen zur Ökologie und Lebensgemeinschaften in Hecken wurden verschieden Abschnitte einer Hecke begutachtet, welche seit 2019 durch den Landschaftspflegeverband betreut wird. Eindrücklich zeigte sich den Teilnehmern, wie sich in einem bereits auf Stock gesetzten Abschnitt junger Gehölzaufwuchs und eine arten- und strukturreiche Krautschicht entwickelten. Gemeinsam wurden die verschiedenen Eigenschaften der Gehölze sowie Besonderheiten der Heckenpflege, etwa das Belassen von stehendem Totholz und die Anlage von Reisighaufen, besprochen.

Auch die technische Umsetzung der Heckenpflege kam nicht zu kurz. Mittels Bagger mit Astschere und Motorsäge wurde vor den Augen der Teilnehmer ein Abschnitt der Hecke fachgerecht gepflegt und ökologisch erneuert. Angesprochen wurden auch Konflikte, welche durch die fachgerechte Erneuerung und Pflege entstehen. Ohne Hintergrundwissen zum Biotop Hecke und der traditionellen Nutzungshistorie werden Maßnahmen, welche einen teilweisen Stockhieb beinhalten, oftmals als „Heckenzerstörung“ wahrgenommen. Umso wichtiger ist es, das Wissen um die richtige Pflege wieder breiter in der Gesellschaft zu verankern.