Die bayerischen Gebietsbetreuer kümmern sich um 37 hochwertige Gebiete in ganz Bayern, die zum europaweiten Schutzgebiets-Netzwerk Natura 2000 gehören. Einer dieser Natura 2000 – Gebiete ist das Ampertal.
Das Ampertal zählt zu den schützenswerten Landschaften Deutschlands. Landesweit gehört es zu den bedeutendsten Flusstälern Bayerns, zumal es bisher in weiten Teilen frei von Siedlungsbarrieren geblieben ist. Wenngleich die Anfang des vergangenen Jahrhunderts vorgenommenen Regulierungsmaßnahmen starke Veränderungen verursacht haben, ist die Amper einer der am besten erhaltenen Talmäander – Mittelgebirgsflüsse Deutschlands.
Zwischen dem Ammersee und der Mündung in die Isar bei Moosburg durchfließt die Amper auf einer Länge von fast 100 km die vier Naturräume: Jungmoränen (Würmeiszeit), Altmoränen (Risseiszeit), Münchner Schotterebene (Flachland: FFB-Stadt – Dachau-Stadt) und Tertiär-Hügelland. Nach dem Austritt aus dem Ammersee bei Eching durchschneidet das Tal der Amper zunächst bei Grafrath eine Endmoränenlandschaft des Isar-Loisach-Getschers der Würm-Eiszeit und durchfließt anschließend ab Fürstenfeldbruck die Münchner Schotterebene. Nordöstlich von Dachau kommt sie in den Bereich des tertiären Donau-Isar-Hügellandes und mündet schließlich bei Moosburg in die Isar. Die Amper bildet somit eine bayernweit wesentliche Verbundsachse zwischen dem Ramsar-Gebiet Ammersee und dem Naturschutz- und SPA-Gebiet „Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen“.
Eine Besonderheit des Ampertals ist die enge Verzahnung verschiedenster Lebensräume, die steilen Endmoränen, die flache Schotterebene oder das sanft wellige Hügelland – Auwälder, Streuweisen, Niedermoore, Quellbereiche und Trockenstandorte (Brennen und Magerstandorte der Amperleiten) umsäumen dabei den Fluss und seine zahlreichen Altwässer. Die abwechslungsreiche Landschaft, die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt innerhalb des FFH-Gebiets „Ampertal“ sind von überregionaler bis landesweiter Bedeutung.
Projektgebiet
Laufzeit
Die Gebietsbetreuung Ampertal läuft seit 2003. Aktuell läuft die Förderperiode vom 01.04.2021 bis 31.03.2024
Aufgaben der Gebietsbetreuung im Ampertal
Ihre Gebietsbetreuerin im Ampertal
Besucherlenkung
Weil das Ampertal mitten im Ballungsraum München liegt, erfährt das Ampertal einen sehr großen Besucherdruck durch Naherholung, touristische Erschließung, Sportler und Naturnutzer. Der Besucherdruck ist in den letzten Jahren deutlich spürbar und sichtbar angestiegen, und auch in den kommenden Jahren ist mit einer weiteren Zunahme der Freizeit- und Erholungsnutzung im Gebiet und einem damit einhergehenden hohen Besucherdruck zu rechnen.
Gründe hierfür sind u.a. die zunehmende Bevölkerungsdichte im Großraum München, die zunehmende Wertschätzung von wohnortnahen Naherholungsmöglichkeiten und das Bestreben von verschiedenen Seiten, Naherholungskonzepte in den Landkreisen Dachau, Freising und Fürstenfeldbruck zu entwickeln.
Der Gebietsbetreuer initiiert und koordiniert in Zusammenarbeit mit Behörden und weiteren Akteuren Maßnahmen zur Besucherlenkung bzw. Entwicklung von Schutzkonzepten für hoch sensible FFH-Lebensräumen und Maßnahmen zur naturverträglichen Besucherlenkung außerhalb von hoch sensiblen FFH-Lebensräumen.
Öffentlichkeitsarbeit
Mit Ausstellungen, Broschüren, Pressearbeit, naturkundlichen Führungen und regionalen Veranstaltungen wird der Blick für die Schönheit der Natur vor der eigenen Haustüre geschärft und die ökologischen Zusammenhänge dahinter verständlich gemacht, insbesondere im Hinblick auf die unterschiedlichsten Lebensräume des Ampertal und Ihrer Leitarten „Ampertaler des Monats“.
Umweltbildungsmaßnahmen
Angebote für Kinder im Rahmen eines Ferienprogramms und Schulklassenführungen im Ampertal.
Monitoring
Der Gebietsbetreuer erfasst auch bedrohte Tiere und Pflanzen und meldet diese an die Behörden. Diese Beobachtungen unterstützen uns bei der Planung und Durchführung von konkreten Arten- und Biotopschutzmaßnahmen für bedrohte Tier- und Pflanzenarten.
Projektträger
Förderung
Die Projektstelle Gebietsbetreuung Ampertal wird vom Bayerischen Naturschutzfonds und vom Bezirk Oberbayern gefördert. Der Eigenanteil wird von den Landschaftspflegeverbänden Dachau und Fürstenfeldbruck aufgebracht.