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Aktuelles

Verantwortungsbewusst unterwegs für Kiebitz & Co.

By 31. März 2023No Comments

Der Frühling hat Einzug erhalten im Dachauer Land. Endlich wieder raus, die Sonne genießen und die Lungen mit einer kühlen Brise füllen. Herrlich für Mensch und Tier.

Doch Augen auf!

Auch die Brutsaison für unsere vom Aussterben bedrohte Bodenbrüter wie Kiebitz, Flussregenpfeifer und Co. hat bereits begonnen.

Durch Lebensraumverschlechterung, Fressfeinde und häufige Störungen in den Brutgebieten ist die Population in Deutschland seit den 90er Jahren um fast 90 % zurückgegangen! So auch im Landkreis Dachau.

Gefährdungen für unsere Bodenbrüter

Auf den Ackerflächen sind die Nester Gefährdungen durch Bodenbearbeitung ausgesetzt und die Nahrungsgrundlage an Insekten fehlt hier oft. Auch der Wassermangel macht den feuchteabhängigen Bodenbrütern schwer zu schaffen.

Weiter sind es auch natürliche Räuber, welche den Eiern und Küken der Kiebitze gefährlich werden.

Die zunehmende Überbauung und Zerschneidung der Landschaft mit Straßen tut ihr Übriges, um den Kiebitz in Bedrängnis zu bringen.

Leider lässt sich immer mehr feststellen, dass Freizeitverhalten, meistens durch Unwissenheit, die Kiebitze und viele weitere Arten bedroht. Freilaufende Hunde auf den Äckern und Wiesen, der Einsatz von privaten Drohnen und das Laufen abseits der Wege schrecken die Vögel auf, welche fluchtartig ihr Nest verlassen. Die nun ungeschützten Eier und Küken sind dann leichte Beute für Fressfeinde oder kühlen einfach aus und sterben.

Hilfe für den Kiebitz

Der Landschaftspflegeverband Dachau ist seit 2016 im Landkreis Dachau aber auch in den angrenzenden Gebieten der Landeshauptstadt München und Landkreis München unterwegs, um dieser traurigen Entwicklung entgegenzuwirken. Finanziert wird das Projekt über LNPR – ein Förderprogramm des Bayerischen Umweltministeriums.

Zusammen mit unseren heimischen Landwirten werden die Gelege vor der Bewirtschaftung markiert und dann von der Bearbeitung ausgespart. So konnten wir gemeinsam Gelegeverluste durch landwirtschaftliche Bearbeitung weitestgehend verhindert werden.

Unterstützen kann jeder, der draußen unterwegs ist

Es reicht oft schon, einfach auf den Wegen zu bleiben und gegebenenfalls den Hund anzuleinen oder für einen kurzen Zeitraum einen alternativen Spazierweg zu nutzen, um die Kiebitze und alle anderen Bewohner unserer Landschaft nicht zu stören.

Dabei ist vor allem die Zeit zwischen März und Juni entscheidend, denn innerhalb dieser vier Monate spielt sich die Fortpflanzung der meisten Tiere ab.

In besonders sensiblen Gebieten finden sich zahlreiche Informationsschilder, welche unbedingt beachtet werden sollten.

Denn der Schutz unserer heimischen Natur ist ohne Eigenverantwortung und Rücksichtnahme nicht zu bewerkstelligen.

Bei Fragen Rund um das Thema Kiebitz und Bodenbrüter steht der Landschaftspflegeverband Dachau allen Einwohnern des Landkreises gerne zur Verfügung.

Ansprechpartner: Sebastian Böhm