Auch in diesem Winter werden durch den Landschaftspflegeverband Dachau e.V. Hecken in verschiedenen Gemeinden im Landkreis Dachau gepflegt.
Ein Problem vieler Hecken und Feldgehölze, das man zunächst nicht erwartet, ist eine mangelnde Pflege. Denn früher gewann man aus Hecken Brenn- und Nutzholz, wobei weite Teile bodennah abgeschnitten wurden. Man setzte sie also „auf Stock“. Was zunächst rabiat aussieht, ist bei richtiger Durchführung eine wahre Verjüngungskur für viele Gehölze. Denn Schlehe, Hartriegel und Hasel treiben danach umso vitaler wieder aus, und bilden schon im ersten Jahr Triebe bis zu einer Länge von 1,50 m und manchmal auch mehr. Stehen lassen sollte man hingegen Weißdorne oder wertvolle Obstgehölze, denn diese vertragen so eine Behandlung nur sehr schlecht. Auch ist es wichtig, immer nur Teilbereiche einer Hecke zu pflegen, da sonst auf einen Schlag für ein, zwei Jahre das Biotop für viele Vögel und Wildtiere verschwindet. Wenn man aber differenziert vorgeht, schafft man Strukturreichtum und wertvollen Lebensraum, wodurch wesentlich mehr Arten profitieren als von einem sich selbst überlassenen Gehölzriegel.
Der Landschaftspflegeverband Dachau e.V. befolgt diese Kriterien der ökologischen Heckenpflege und unterstützt die Gemeinden im Landkreis mit Fachwissen und Fördergeldern aus dem KULAP B49, einem Förderprogramm des Freistaats Bayern. Dabei kommt durchaus auch schweres Gerät zum Einsatz, denn der Stockhieb erfolgt mittlerweile ganz modern mittels Kettenbagger und Fällgreifer. Die Feinarbeiten erfolgen danach aber motormanuell.
Damit sich die Gehölze in den gepflegten Bereichen wieder regenerieren können, herrscht im nächsten Winter wieder Arbeitsruhe. Erst im Jahr darauf geht es weiter mit der Pflege, damit diese wichtigen ökologischen Landschaftselemente auch in Zukunft erhalten bleiben.
Bei Fragen können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger gerne an Sebastian Böhm vom Landschaftspflegeverband Dachau e.V. wenden