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Aktuelles

Ein Netzwerk für den gefährdeten Kiebitz

By 25. Februar 2021Juli 2nd, 2021No Comments

Die bodenbrütenden Kiebitze sind aus ihren Überwinterungsgebieten in Nordafrika und Spanien zurückgekehrt, und haben ihre angestammten Brutgebiete in Bayern aber auch hier im Landkreis Dachau erfolgreich erreicht.

Ab Mitte März werben dann die Männchen mit spektakulären Balzflügen um die Weibchen. Dabei begeistern sie mit tollkühnen Flugmanövern, Purzelbaum schlagend und am Himmel baumelnd um die Weibchen, weshalb sie auch als „Gaukler der Lüfte“ genannt werden. Ihr unverwechselbarer „Kie-witt“-Ruf belebt dabei die freie Feldflur und ist schon von weitem gut zu hören. Vielfach haben die Bodenbrüter auch schon ein Gelege geschaffen um ihre meist 4 Eier auszubrüten.

Doch der früher allgegenwärtige Kiebitz gilt heute als „Sorgenkind“, nachdem ihr Bestand in den letzten Jahrzehnten deutschlandweit um bis zu 90% zurückgegangen ist. Wenn die Vögel, die bis zu 20 Jahre alt werden, keine Küken mehr großziehen können, erlöschen die Vorkommen. Die Gründe für fehlenden Nachwuchs sind vielfältig: Brutgebiete werden durch Bebauung kleiner, Wandel in der Landwirtschaft und Bewirtschaftung haben die Lebensbedingungen des Kiebitzes erheblich verschlechtert und Verluste durch natürliche Feinde (Prädatoren) wie Fuchs, Marder und Greifvögel, denen Eier und Küken zum Opfer fallen.

Eine oft unterschätzte jedoch erhebliche Störung kommt von Seiten von Spaziergängern, Fahrradfahrern und vor allem Hunde. Besonders freilaufende Hunde schrecken die brütenden Kiebitze auf. Auch wenn Hunde nicht auf Beute aus sind – von den Vögeln werden sie als Feind identifiziert. Da sie für ihren Nachwuchs Gefahr vermuten, verlassen die Elterntiere ihr Gelege, um sie durch vielfältige Ablenkungsmanövern und Angriffen aus der Luft zu verteidigen. Die Eier bzw. Küken bleiben dabei schutzlos zurück gegen räuberische Tiere, Wind und Wetter; sie kühlen aus oder werden gefressen. So können Eier bereits nach 30 Minuten auskühlen und die flüchtenden noch flugunfähigen Küken verlieren zudem viel Energie, die Ihnen bei der Nahrungssuche fehlt.

Auch bei uns im Landkreis Dachau ist der Rückgang der Kiebitze deutlich spürbar. Daher bitten wir Sie darum die letzten Lebensräume unserer Kiebitze, wie z.B. im Krenmoos, Hörhammermoos, Hebertshausener Moos, Bergkirchener Moos, Palsweiser Moos, Glonntal und Ampertal mit Rücksicht zu erleben. In der Zeit vom 1. März bis 31. Juli bitten wir Sie um Ihre Mithilfe beim Schutz unserer letzten Bodenbrüter. Lassen Sie Hunde nicht frei laufen und bitte verlassen Sie die Wege nicht. Bitte bleiben Sie und Ihr vierbeiniger Freund unbedingt auf den ausgewiesenen Wegen. Beachten Sie auch aufgestellte Hinweisschilder, Tafeln und Wegsperrungen.

Es ist wichtig, dass Interessierte die Gebiete erleben dürfen, aber auch den Zusammenhang erkennen, warum bestimmte Bereiche temporär nicht zugänglich sind. Gerne informiert Sie der Landschaftspflegeverband Dachau (Telefon: 08131-279 53 11, Email: lpv-dachau@t-online.de). Unser Team ist seit 2016 im gesamten Landkreis unterwegs, um mit den Grundstückseigentümern konkrete Gelegeschutzmaßnahmen für den Kiebitz zu ergreifen und um ihre Bestände genau zu dokumentieren. Die Bestände der Kiebitze sind gefährdet. Bitte nehmen Sie Rücksicht!

Ihre Landschaftspflegeverband Dachau e.V.