Der Landschaftspflegeverband Dachau e. V. erhält vom Wasserwirtschaftsamt München Fördergelder in Höhe von 56.700 € für das Umsetzungskonzept „hydromorphologische Maßnahmen“ nach europäischer Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) für die „Nebenbäche der Glonn“.
Neun größere Bäche fließen zur Glonn und liegen mit Ausnahme des Schweinbachs (Lkr. FFB) im Landkreis Dachau. Dies sind: Albersbach/ Eichhofener Bach, Ebersbach, Höfaer Bach/ Umbach, Rohrbach, Rothbach, Schweinbach/ Rambach, Steinfurter Bach, Steindlbach, Zeitlbach und Stumpfenbach.
Insgesamt kommt man damit auf über 78 Kilometer Gewässerlänge. Sie sind damit prägend für die Landschaft und die Natur entlang der Glonn und im Dachauer Hinterland.
Die WRRL gibt vor, dass die Fließgewässer bis 2027 in einen guten ökologischen Zustand kommen müssen. Die Flüsse und Bäche sollen damit wieder wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere werden.
Während sich das Wasserwirtschaftsamt München hierbei um die Glonn kümmert, sind an den Zuflüssen zur Glonn die Gemeinden und Wasser- und Bodenverbände für die naturnahe Unterhaltung und Entwicklung der Gewässer zuständig.
Der Landschaftspflegeverband Dachau hat dazu für die genannten neun Bäche, die durch elf Gemeinden fließen, das sogenannte Umsetzungskonzept „hydromorphologische Maßnahmen“ nach WRRL erstellt. In diesem Konzept sind alle Maßnahmen aufgelistet und in Karten verortet, um den guten ökologischen Zustand wieder zu erreichen. Zu den Maßnahmen zählt zum Beispiel der Umbau von Abstürzen in Sohlgleiten, sodass Fische und Kleinlebewesen wieder flussaufwärts wandern können. Zudem sollen die Bäche wieder mehr Vielfalt erhalten. Hierzu werden stellenweise alte Ufersicherungen entfernt und Wurzelstöcke als Unterstand für Fische eingebracht. Entlang der Bäche sollen zudem Uferstreifen mit Sträuchern und Bäumen entstehen. So wird der Bach beschattet und kann sich weniger stark aufheizen.
Jonas Hürten, Abteilungsleiter für den Landkreis Dachau am Wasserwirtschaftsamt München, konnte nun symbolisch die Fördergelder für das Konzept an den Landschaftspflegeverband übergeben. Harald Mundl, 1. Vorsitzender des LPV Dachau und Weichser Bürgermeister: „Die Erstellung des Konzepts für unsere neun Bäche und besonders die Abstimmung mit den elf Gemeinden, Wasser- und Bodenverbänden und den Gewässeranliegern hat viel Zeit in Anspruch genommen. Wir freuen uns, dass das Konzept fertig ist und vom Wasserwirtschaftsamt München zu 75 % gefördert wird.“
Julia Tischer vom Landschaftspflegeverband ist die Ansprechpartnerin für die Umsetzung der im Konzept enthaltenen Maßnahmen und hat die Erstellung und Abstimmung zusammen mit Esther Veges intensiv vorangetrieben. Am Konzept sind zudem der Naturschutz und die Landwirtschaft beteiligt.
Tischer: „Gemeinsam mit den Gemeinden und Wasserverbänden stecken wir bereits in den Planungen zur Umsetzung des Konzepts. Erste Maßnahmen am Ebersbach, Umbach und Zeitlbach sollen zeitnah umgesetzt werden.“
Hürten: „Es ist erfreulich, dass sich die Beteiligten nun bald an die Umsetzung machen. Den guten Zustand der Gewässer können wir nur erreichen, wenn wir alle gemeinsam daran arbeiten. Nur so können wir das Ziel erreichen, die Gewässer im Landkreis Dachau wieder als wertvollen Lebensraum für Pflanzen und Tiere zu etablieren. Deshalb können wir auch die Umsetzung der Maßnahmen finanziell unterstützen.“
Foto – Bildunterschrift:
Übergabe der Fördergelder am Zeitlbach. V.l. Sibylle Hein (Untere Naturschutzbehörde Dachau), Johannes Hiller (2. stellv. Vorsitzender LPV Dachau), Simon Sedlmair (1. stellv. Vorsitzender), Julia Tischer (Ansprechpartnerin Gewässer im LPV Dachau), Esther Veges (Geschäftsführerin LPV Dachau), Jonas Hürten (Abteilungsleiter für den Landkreis Dachau am Wasserwirtschaftsamt München), Harald Mundl (1. Vorsitzender LPV Dachau)
Foto: WWA München
Quelle: WWA München